Geschichte des MGV "Liederkranz" Steindorf 1881 e. V.
Nach urkundlicher Niederschrift wurde der Männergesangverein „Liederkranz“ Steindorf am 18. Februar 1881 von 28 Mitgliedern gegründet. Man kann jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass schon vor der Zeit der offiziellen Beurkundung eine Vereinigung bestanden hat, die sich der Pflege und Förderung des deutschen Liedes und des Chorgesanges widmete. Vermutlich sind es die preußischen Ordnungshüter gewesen, die auf eine Genehmigung durch den Amtsbürgermeister in Braunfels gedrängt haben, weil ihnen die Polizeistundenüberschreitung im Gefolge der Gesangstunden ein Dorn im Auge war.
So mussten denn unsere im Umgang mit Behörden und Schreibfeder wenig geübten Vereinsgründer ihren Verein bestätigen lassen, damit sie auch offiziell singen durften. Auf diese Weise ist also der Gründungstag des Vereins exakt festgehalten.

Der Gründungsvorstand bestand aus den Herren:
Vorstand Jakob Bärtsch (Dirigent) August Lotz, Karl Dietz, Peter Wolf
Aufsichtsrat Karl Braun, Friedrich Dietz
Die namentlich aufgeführten Mitglieder waren: Karl Braun, Karl Dietrich, Fr. Dietz, Peter Wolf, Jakob Höchst, Wilhelm Martin, Johannes Schmidt, Fr. Wolf, Georg Wolf, Peter Kühn, P. Lotz, Konrad Prinz, P. Dietz, Chr. Reingard, Hr. Wörner, Karl Schneidt, Konrad Feth, Kaspar Biehl, Gottfried Wolf; Heinrich Boch, P. Dietz II, Fr. Lenhardt, Hr. Becker, Jak Bink und Franz Busek.
Diese 28 Männer, die im kulturellen Vereinsleben unseres Dorfes erste und wichtige Impulse gegeben haben, verdienen unsere Hochachtung und Dankbarkeit. Sie legten den Grundstein für das nunmehr 125-jährige Hineinwirken des Männergesangvereins „Liederkranz“ in unsere Dorfgemeinschaft.
In den ersten Jahren übte der Chor unter seinem ersten Dirigenten Jakob Bärtsch jeden Dienstag und Samstag im Gasthaus Braun welches auch gleichzeitig das Vereinslokal war.

Bereits im Jahre 1882 konnte der Verein seine Vereinsfahne beschaffen und einweihen. Es dürfte in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts sicher nicht leicht gefallen sein, die Mittel für eine Fahne aufzubringen. Umso höher ist der Idealismus zu bewerten, mit dem die Vereinsgründer zu Werke gingen. Ein (erfolgreicher) Bittgang zum Fürsten von Solms Braunfels soll, mündlichen Überlieferungen zufolge, zu einem guten Abschluss verholfen haben.