Entstehung der Männerchöre

Die eigentliche musikalische Neuerung im  19.Jhd. war der Männerchorgesang. Er entstand im Zuge der Umgestaltung des Geisteslebens in der Zeit der Aufklärung. Die volkstümlichen Werte, die zunehmend patriotische Haltung und die Freude am geselligen Kreis standen dabei im Mittelpunkt. In der Zeit der Romantik (in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts) kamen auch wieder die alten Volkslieder zu Ehren. Der unbegleitete vierstimmige Männerchor trat jetzt an die Stelle des von Männer-, Frauen- und Knabenstimmen getragenen Gesangs. 

 

In Verbindung mit der politischen und sozialen Aufklärung sollte auch die musikalische Volksbildung gefördert werden. Der Chor als Verein mit Satzungen, einem Vorstand, später „mit Fahnen und Pokalen“, entstand.

Vereine gaben sich oft romantische Namen. Verbrachte ein Musikbeflissener ein paar Tage am „goldenen Rhein“, gründete er z. B. auch an der Weser einen Chor mit dem Namen Loreley oder Stolzenfels. Raue Männerkehlen versammelten sich in der Eintracht oder nannten ihren Verein liebevoll Concordia oder „Zu Vögleins Freude“. Die Gefühle der Sangesfreudigen waren zunächst patriotisch und naturverbunden. Das Vereinsleben und das Singen im Verein (vor allem in den Arbeitergesangvereinen) sollte wohl auch ein wenig von der oft harten Tagesarbeit ablenken. Die Inhalte der gesungenen Chortitel waren nach dem ersten mehr „politischen Aufbruch“ entsprechend: Heimatland, der deutsche Wald, Lieder vom goldenen Rebensaft und von der Liebe. Orte, die heutzutage von Touristen überquellen, wurden als stille und romantische Orte besungen: „Zu Rüdesheim in der Drosselgass“, und immer wieder der „Vater Rhein“. In den Liedern zog man als „Spielmann“ oder „Jäger“ durch die Lande – und fühlte sich frei wie ein „Zigeuner“.

 

Nach dem 2. Weltkrieg fanden sich die Übriggebliebenen wieder in ihren Vereinen zusammen (zunächst kamen auch noch neue Mitglieder dazu); aber je mehr man sich reale Reisen und romantische Erlebnisse in der Wirklichkeit leisten konnte (mit zunehmendem Wohlstand also), desto weniger musste man das „nur in Gedanken“ in den Chorliedern suchen. Das allmähliche Sterben (auch aus Überalterung und Nachwuchsmangel) der „alten“ Vereine begann. Trotz dieser rückläufigen Entwicklung gab es im Jahre 2002 immerhin noch 9641 Männerchöre in Deutschland. Durch den überwiegend geselligen und gemeinschaftlich verbundenen Aspekt verzeichnen in jüngster Vergangenheit gerade Männerchöre wieder Zuwachs, welches natürlich auch an einer Neuausrichtung an modernerem Sangesgut liegt. Verbunden mit Geselligkeit, Reisen, gemeinsamen Spiel und Spass in der Freizeit wird gerade auch die Sparte des Männergesangvereines auch für junge Männer wieder attraktiv.

 

 

Wie alles begann

Geschichte des MGV "Liederkranz" Steindorf 1881 e. V.
Nach urkundlicher Niederschrift wurde der Männergesangverein „Liederkranz“ Steindorf am 18. Februar 1881 von 28 Mitgliedern gegründet. Man kann jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass schon vor der Zeit der offiziellen Beurkundung eine Vereinigung bestanden hat, die sich der Pflege und Förderung des deutschen Liedes und des Chorgesanges widmete. Vermutlich sind es die preußischen Ordnungshüter gewesen, die auf eine Genehmigung durch den Amtsbürgermeister in Braunfels gedrängt haben, weil ihnen die Polizeistundenüberschreitung im Gefolge der Gesangstunden ein Dorn im Auge war.
So mussten denn unsere im Umgang mit Behörden und Schreibfeder wenig geübten Vereinsgründer ihren Verein bestätigen lassen, damit sie auch offiziell singen durften. Auf diese Weise ist also der Gründungstag des Vereins exakt festgehalten.

Der Gründungsvorstand bestand aus den Herren:
Vorstand Jakob Bärtsch (Dirigent) August Lotz, Karl Dietz, Peter Wolf
Aufsichtsrat Karl Braun, Friedrich Dietz
Die namentlich aufgeführten Mitglieder waren: Karl Braun, Karl Dietrich, Fr. Dietz, Peter Wolf, Jakob Höchst, Wilhelm Martin, Johannes Schmidt, Fr. Wolf, Georg Wolf, Peter Kühn, P. Lotz, Konrad Prinz, P. Dietz, Chr. Reingard, Hr. Wörner, Karl Schneidt, Konrad Feth, Kaspar Biehl, Gottfried Wolf; Heinrich Boch, P. Dietz II, Fr. Lenhardt, Hr. Becker, Jak Bink und Franz Busek.
Diese 28 Männer, die im kulturellen Vereinsleben unseres Dorfes erste und wichtige Impulse gegeben haben, verdienen unsere Hochachtung und Dankbarkeit. Sie legten den Grundstein für das nunmehr 125-jährige Hineinwirken des Männergesangvereins „Liederkranz“ in unsere Dorfgemeinschaft.
In den ersten Jahren übte der Chor unter seinem ersten Dirigenten Jakob Bärtsch jeden Dienstag und Samstag im Gasthaus Braun welches auch gleichzeitig das Vereinslokal war.

Bereits im Jahre 1882 konnte der Verein seine Vereinsfahne beschaffen und einweihen. Es dürfte in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts sicher nicht leicht gefallen sein, die Mittel für eine Fahne aufzubringen. Umso höher ist der Idealismus zu bewerten, mit dem die Vereinsgründer zu Werke gingen. Ein (erfolgreicher) Bittgang zum Fürsten von Solms Braunfels soll, mündlichen Überlieferungen zufolge, zu einem guten Abschluss verholfen haben.

Die erste Fahne

Bereits im Jahre 1882 konnte der Verein seine Vereinsfahne beschaffen und einweihen. Es dürfte in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts sicher nicht leicht gefallen sein, die Mittel für eine Fahne aufzubringen. Umso höher ist der Idealismus zu bewerten, mit dem die Vereinsgründer zu Werke gingen. Ein (erfolgreicher) Bittgang zum Fürsten von SolmsBraunfels soll, mündlichen Überlieferungen zufolge, zu einem guten Abschluss verholfen haben


Neuanfang nach Brand im Vereinslokal

Am 9. Juni 1901 konnte der Verein aus seinem Dornröschenschlaf zu neuem Leben erweckt werden. Ein neues Statut wurde zur Genehmigung an das Bürgermeisteramt Braunfels gegeben, aus welchem hervorgeht, wie sich Vorstand und Aufsichtsrat, den wohl die Neubelebung zu verdanken war, zusammensetzten:
Vorstand Wilhelm Hofman (Lehrer, Präsident und Dirigent) Jakob Höchst Jakob Boch Heinrich Dietrich
Aufsichtsrat Heinrich Boch I Wilhelm Marten Heinrich Boch II
Die Gesangstunden fanden nun sonntags vor- oder nachmittags in der alten Schule statt. Die Sänger wurden durch Hornsignale eines eigens dafür bestimmten Sängers, der vor der Gesangstunde im Dorf die Runde machte, eingeladen bzw. an ihre Pflichten erinnert.

Erstes Jubiläum

Am 8. Juni 1907 feierte der Verein im Lokal „Philipp Klein“ sein 25-jähriges Stiftungsfest, weil man als Gründungsjahr 1882, wie auf der Fahne geschrieben, angenommen hatte. Ein Protokollbuch, in dem man auch etwas über die Veranstaltung hätte überliefern können, wurde leider erst zwei Jahre später im Jahr 1909 eingeführt und ist erhalten.
Der erste, in diesem Protokollbuch festgehaltene Vorstand setzte sich wie folgt zusammen:
Vorstand Wilhelm Hofman (Lehrer, Präsident und Dirigent) Karl Keiner Wilhelm Biehl
Aufsichtsrat Wilhelm Wörner Heinrich Scheidt Karl Hartmann

Unterbrechung durch den 1. Weltkrieg

Von 1914 bis 1918 ruhten die Chorproben, da ein großer Teil der Sänger zum Kriegsdienst eingezogen war. Nach Kriegsende begann am 8. Februar 1919 wieder eine geordnete Vereinstätigkeit. Herr Lehrer Wilhelm Hofman leitete, wie schon seit 1901, als Dirigent die Chorproben.
Der Vorstand nach dem 1. Weltkrieg bestand aus folgenden Herren:
1. Vorsitzender Karl Hartmann 2. Vorsitzender Friedrich Wolf Schriftführer Wilhelm Uhl III Kassierer Friedrich Höchst
Die Leitung des Vereins, die bis dahin der Dirigent maßgeblich innehatte, ging nun an den neuen Vorstand über. Dieser Vorstand und viele Mitglieder standen den damals neu erschienenen Chören mit größter Aufgeschlossenheit gegenüber. Die Anschaffung neuer Chorwerke, zum Teil durch Stiftungen seitens der Sänger, ließen den Verein bald über ein schönes Liedergut verfügen


Den Konzertveranstaltungen der zwanziger Jahre wurden durch die Mitwirkung von Frau Mosmann, Sopran (Ehrenmitglied des Vereins) ein besonderes Gepräge gegeben. Es ist der außerordentliche Verdienst des damaligen Vorsitzenden Karl Hartmann und seiner engsten Mitarbeiter Friedrich Wolf und Julius Müller, das Vereinsleben rege gestaltet zu haben. Fast in jedem Jahr fanden zwei Konzerte statt. Sängerfahrten, Familien- und Theaterabende sowie Waldfeste und Familienausflüge gehörten einfach zum musikalischen und gesellschaftlichen Leben des Vereins und unseres Dorfes. Mit Recht kann man die Jahre zwischen 1920 und 1930 in der Vereinsgeschichte als fruchtbar und markant bezeichnen

ein neuer Dirigent

Als Herr Lehrer Becker aus gesundheitlichen Gründen 1936 das Dirigentenamt aufgab, war der Verein glücklich daran, einen Mann aus seinen eigenen Reihen mit diesem schweren und verantwortungsvollen Amt betrauen zu können. Heinrich Schenk führte mit Umsicht und Gewissenhaftigkeit den Verein in den nun folgenden Jahren. Sehr gute Ergebnisse und Kritiken bei Wertungssingen in Wetzlar und Burgsolms bestätigen dem Verein und Heinrich Schenk, dass sie auf dem richtigen Weg waren. Leider wurde die kaum begonnene Entwicklung durch den Ausbruch des 2. Weltkrieges fast ganz zum Erliegen gebracht. Übungsstunden hielt der Chor aber noch bis in das Kriegsjahr 1943 ab. Gegen Kriegsende kam dann das Vereinsleben zum Ruhen.


Neubeginn nach dem 2. Weltkrieg

Schwer waren die Opfer, die der 2. Weltkrieg gefordert hatte. Groß das Leid, von kaum eine Familie verschont geblieben war. Und hart waren die Auflagen, die die Siegermächte jedem einzelnen und auch den Vereinen machten.
Aber trotz wirtschaftlich schwerer Zeit und widriger Umstände weckte der Sängergeist in den Überlebenden der Katastrophe das Pflichtgefühl für ihre kulturelle Aufgabe. Der stark dezimierte Chor, der 20 Kriegstote aus seinen Reihen zu beklagen hatte, und der noch auf die Rückkehr von Kriegsgefangenen warten musste, schloss sich wieder zusammen. Er konnte in seiner Jahreshauptversammlung 1946 einen neuen Vorstand wählen, der diesmal, wie einst von den Preußen und später von den Machthabern des dritten Reiches, von der Militärregierung genehmigt werden musste.
Der Vorstand 1946 mit 1. Vorsitzender Willi Zimmermann Schriftführer Heinrich Fischer Kassierer Karl Dietrich repräsentierte den Verein gegenüber der Besatzungsmacht. Heinrich Schenk sen. †, unermüdlich und gewissenhaft wie vorher, übte weiter das Dirigentenamt aus.
Zu den alten treuen Sängern stießen dann junge Kräfte, und der Chor hatte bald wieder eine beachtliche Stärke. Nach intensiver Arbeit konnte der Verein, verstärkt durch den Frauenchor, im Jahre 1947 wieder mit einem Chorkonzert an die Öffentlichkeit treten und beweisen, dass ein beachtliches Leistungsniveau erreicht war.

eine neue Glocke

Aus der Vielzahl der Veranstaltungen, die der Verein in Abständen gab, sei ganz besonders das Kirchenkonzert am 4. April 1954 erwähnt. Musikalisch eine große Leistung, bildete es mit seinem Reinerlös den Grundstock des Fonds zur Anschaffung eines neuen Geläutes für die Steindorfer Kirche.Zur großen Genugtuung des Vereins und der ganzen Gemeinde konnten die neuen Glocken noch im selben Jahr gegossen, installiert und eingeweiht werden


zum 75. Jubiläum 1956

In das Jahr 1956 fällt auch der Beschluss, dem Solmser Sängerbund beizutreten, an dessen Wertungs- und Kritiksingen von nun an der MGV fast jedes Jahr teilgenommen hat, um seinen Leistungsstand mit anderen Chören vergleichen zu können. Viele öffentliche Darbietungen vom Männergesangverein „Liederkranz“ selbst veranstaltet, oder auch von anderen Vereinen des Dorfes mitgetragen, sahen den Chor unermüdlich tätig


die 60. Jahre

Die sechziger Jahre sind gekennzeichnet durch eine stete und rührige Vereinstätigkeit, sowohl bei den Chorproben als auch bei den zahlreichen Auftritten in der Öffentlichkeit. Keine Veranstaltung im Dorf, eines Dorfvereins oder des Solmser Sängerbundes ohne unsere Mitwirkung. Pflege auch der Sängerkameradschaft durch Besuch der Sängerfeste der Nachtbarvereine, Darbietungen von Chor und Lied in Krankenhäuser und Altenheimen und nicht zuletzt durch eine regelmäßige Teilnahme am Kritiksingen des Solmser Sängerbundes. 

Nach der Ausarbeitung einer neuen Satzung wurde diese in der Generalversammlung am 2. Februar 1967 beschlossen und als ein wesentlicher Bestandteil der Gemeinnützigkeit des Vereins erklärt. Der Männergesangverein „Liederkranz“ Steindorf wurde in das Vereinsregister eingetragen und führt von nun an das e.V. im Vereinsnamen. Mit mehr oder minder langen Aufzählungen über die Aktivitäten des Vereins könnte man fortfahren. Was damit sichtbar gemacht werden soll, aber sicher nur unvollkommen beleuchtet wird, ist der Einsatz an Zeit, Kraft, Disziplin und Liebe zur Sängersache, zur Gemeinschaft und zu unserem Dorf, welche von jedem einzelnen Sänger erbracht wurde und wird. Der Einsatz auch der Vorstandsmitglieder, der noch größeren Idealismus fordert und der Arbeit des Dirigenten.


ein neuer Übungsraum

Als im Jahre 1974 das neue Dorfgemeinschaftshaus „Tannenhof“ in Betrieb genommen werden konnte, war der Männergesangverein bei den Einweihungsfeierlichkeiten natürlich dankbar beteiligt. Nicht zuletzt deswegen, weil dadurch endlich wieder ordentliche Übungs- und Veranstaltungsräume für uns zur Verfügung standen. Als Heinrich Schenk sen. 1976 den Dirigentenstab niederlegte, fanden wir bei der Neubesetzung des Dirigentenamtes mit Karl-Heinz Schenk eine nahe liegende Lösung. Karl-Heinz Schenk nahm auf allgemeinen Wunsch die durch den Rücktritt seines Patenonkels frei gewordene Stelle ein und übte und dirigierte von nun an den Verein mit Erfolg.


viel zu tun und noch mehr Spaß

Der MGV „Liederkranz“ hat auch unter seinem neuen Chorleiter Karl-Heinz Schenk die Traditionsveranstaltungen wie Faschingssitzung, Maisingen, Waldfest, Sängerfahrt, Weinfest und Mitwirkung bei der Altenfeier und bei Gottesdiensten zum Erntedankfest und Sylvester kontinuierlich weitergeführt. Die Leistungsbereitschaft von Vorstand und Sängern ließ uns alle Schwierigkeiten, auch beim Bau der Schutzhütte, überwinden, und die vom Verein durchgeführten Veranstaltungen fanden guten Zuspruch und lobende Anerkennung.

100 Jähriges Bestehen mit großer Ehrung

Für die erworbenen Dienste um die Pflege der Chormusik und des deutschen Volksliedes verlieh Bundespräsident Karl Carstens unserem Männergesangverein „Liederkranz“ Steindorf 1881 e.V. die Zelter-Plakette. Im Rahmen einer Feierstunde, die der hessische Sängerbund am 7. Juni 1981 in Bürstadt ausrichtete, erhielten insgesamt 33 hessische Gesangvereine, die über 100 Jahre alt sind, diese hohe Auszeichnung. Kultusminister Hans Krollmann überreichte die Zelterplakette, die traditionell während des Hessentages verliehen wird.
Die Vergabe der Zelterplakette wurde 1956 vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss ins Leben gerufen und lautete wie neben zu lesen.

Die Zeltersche Tradition, die die Sängerorganisation prägte sowohl bei der Pflege der Geselligkeit als auch im Chorgesang und bei den Volksliedern legte Minister Krollmann den Sängern ans Herz und lenkte auch den Blick auf den Fortschritt in der Musik wie in anderen Bereichen des Lebens. Nur in der Verbindung der Tradition sei es möglich, Gegenwart und Zukunft zu meistern.

 

 

 

Erlass über die Stiftung der Zelter-Plakette

vom 7. August 1956
Als Auszeichnung für Chorvereinigungen, die sich in langjährigem Wirken besondere Verdienste um die Pflege der Chormusik und des deutschen Volksliedes und damit um die Förderung des kulturellen Lebens erworben haben, stifte ich die Zelter-Plakette
Die Einzelheiten der Verleihung werden durch besondere Richtlinien festgelegt.
Bonn, den 7. August 1956
Der Bundespräsident Theodor Heuss
Der Stellvertreter des Bundeskanzlers Blücher
Der Bundesminister des Inneren  Dr. Schröder

 


Am 25.4.1981, nach dem ökumenischen Gottesdienst in der Steindorfer Kirche, fand im schön geschmückten Tannenhof die akademische Feier statt. Hier wurde auch dem Verein vom Schirmherr und Oberbürgermeister Walter Froneberg, die „Silberne Ehrenplakette des Hessischen Ministerpräsidenten“ überreicht. Zeitgleich hatte der Vorstand im Übungsraum eine Bildausstellung von historischen Fotos aus der Dorf- und Vereinsgeschichte organisiert, die von der Bevölkerung gut besucht wurde. An der Feier nahmen zahlreiche Ehrengäste aus der Stadt, Politik und Sängerbund teil. Mit schwungvollen Gesangsdarbietungen trugen, neben dem MGV und dem Steindorfer Frauenchor, beide unter Leitung von Chorleiter Karl-Heinz Schenk †, auch der Steindorfer Kinderchor die „Kreuzbachspatzen“ unter der Leitung von Anne Riemenschneider zum Gelingen der Feier bei.
Am Freitag  den 29. Mai 1981 fand im 50m langen Festzelt ein  großer  „Bunter Abend“ mit eingeladenen Gruppen und Künstlern statt, an dem die Steindorfer Bevölkerung gerne teilnahm. Am Samstagabend den 30.5.1981, gaben die geladenen Chöre ihren Beitrag zum Fest. Anschließend konnte man zur kräftigen Musik der „Heuchelheimer Blasmusik“ ausdauernd das Tanzbein schwingen.
Nach dem ökumenischen Gottesdienst am nächsten Sonntagmorgen im Festzelt, folgte bei strahlenden Sonnenschein, blauen Himmel und 25° C Wärme, der Aufmarsch des langen Festzuges, mit vielen Vereinen und 21 Chören die alle zum Singen und Teilnehmen aus nah und fern zu uns gekommen waren. Mehr als ein Kilometer zog sich der Lindwurm der im Hellweg Aufstellung genommen hatte, durch die mit Grün und Fahnen geschmückten Häusern und Straßen.


eine neue Fahne

Unsere alte Vereinsfahne war schon längst in die Jahre gekommen und für jegliche Auftritte nicht mehr verwendungsfähig. Über die Karlsruher Fahnenfabrik schafften wir eine neue schöne Vereinsfahne an, die auch die alte Tradition und Motto des Vereins beinhaltet „Sind wir auch von der Arbeit müde, so haben wir doch Lust zum Liede“. Auf dem Gelände unserer Sängerhütte erstellten wir ein kleineres Zelt und veranstalteten am Nachmittag des 6.August 1983 einen ökumenischen Waldgottesdienst verbunden mit der Fahnenweihe und dem Waldfest am nächsten Tag. In einer kleinen Feier wurde die Fahne von Vertretern beider Kirchen, Herr Pfarrer Fritz Angne von der evangelischen Kirche und Pfarrer Manfred Link von der katholischen Kirche, geweiht. Da der Verein keine geeignete Aufbewahrungsmöglichkeit für die beiden Fahnen hatte, nahm Sangesbruder Helmut Nickolaus sie bis zur Erstellung eines neuen Fahnenschrankes, über mehrere Jahre in seinem Haus in seine Obhut.

Ausflüge und Fahrten

An denkwürdige Sängerfahrten oder Wanderungen, erinnern wir uns gerne zurück wie z. B:

• Mehrtägige  Südtirolreise nach Issing in 1982 (Dolomiten)

• Sängerwanderung 1983 über die Dianaburg nach Allendorf ins Ulmtal.

• Große Sängerfahrt 1984 nach Sulzbach / Saar.

• Die Sängerfahrt 1987 über Lohrhaupten, Zellingen/Main (Geburtshaus von Sänger Andreas Endrich) nach Würzburg.

• Oder auch 1988 durch die Pfalz über Bad Dürkheim zum Deutschen Weintor.

• Eintagesfahrt 1999 über Sinsheim nach Miltenberg-Groß Heubach.

• Im Mai 1990 sowie 1991, 1994, 1999 und 2005 Fahrt des Chores nach Unterpörlitz-Ilmenau.

• Im Juni 1992 machten wir eine Sängerfahrt nach Mainz, wo ein Besuch des ZDF- Studios mit eingebunden war.

• Tagesfahrt im September 1999 zum Weingut Eller in DornDürkheim

• Tagesfahrt in die Pfalz im Oktober 2000 nach Edesheim.

• Moselfahrt im Oktober 2001 zur Burg Eltz und nach Beilstein.

• Wanderung und Pferdekutschenfahrt im April 2003 nach Niederbiel.

• Im Mai 2003 in die Hessische Rhön.

• Halbtagesfahrt im August 2004 zur Lahnfahrt nach Balduinstein und Singen im Limburger Dom.

Diese Aufzählung ist nicht vollzählig.

Neue Chorleitung

Nachdem unser langjähriger Chorleiter Karl-Heinz Schenk am 31.12.1997 aus Altersgründen den Taktstock aus der Hand legte, brauchte der Chor einen neuen Chorleiter.  Mit Hans Peter Hitschmann, er kam aus Lich, hatten wir den gesuchten Chorleiter gefunden. Doch bereits im Jahr 2003 musste auch Herr Hitschman aus gesundheitlichen Gründen das Amt des Chorleiters aufgeben. Wieder begann die Suche nach einem guten Chorleiter. Erstmals in der über 110 Jahre andauernden Geschichte des Chores fanden wir mit Christine Theiß eine weibliche Chorleiterin die wir sofort in unser Herz schlossen. Mitlerweile haben wir mit unserer Christine, die auch den Frauenchor dirigiert, schon einige schöne Auftritte bei verschiedensten Veranstaltungen in und um Steindorf herum erlebt.

Aktuelles

Nachdem im Jahr 2003 nach über 50jähriger Tätigkeit im Vorstand der langjährige 1. Vorsitzende Heinrich Schenk sen. das Amt des ersten Vorsitzenden zur Verfügung stellte übernahm dies der bis dahin zweite Vorsitzende Rüdiger Koob dieses Amt. Mit ihm hielt eine Verjüngung im gesamten Vorstand und auch im Chor Einzug. Wir wollen und müssen versuchen den Chor in die Neuzeit zu bringen. das gelingt uns nur mit neuen Mitgliedern und dem einstudieren neuer und aktueller Chormusik.

Dies wollen wir gemeinsam angehen, dafür brauchen wir die Unterstützung der Bevölkerung aus unserem Stadtteil.